Von: Alexander Bender
16.8.2018

Das alles macht dein Auto richtig teuer

Dass es günstigere Fortbewegungsmittel als das Auto gibt, sowohl was den Anschaffungspreis wie die laufenden Kosten anbelangt, weißt du sicherlich. Aber schon vom Gang ins Autohaus an kannst du einen Weg mit vielen Abzweigungen beschreiten, die alle entweder nach „Teuer-Town“ oder „Spar-Stadt“ führen – und nicht immer steht ein Ortsschild dran. Heute übernimmt der Kennzeichen King in seiner Weisheit deshalb die Rolle deines persönlichen Navigators. In diesem Blogartikel zeige ich dir die wichtigsten Punkte, die ein Auto für dich über seine gesamte Lebenszeit teurer machen. Wenn du viel sparen möchtest, solltest du natürlich möglichst viele davon vermeiden.

1. Die Karosserieform

Dass es ein Fahrzeug von Haus aus nur in einer Karosserievariante gibt, das ist heute ziemlich selten geworden. Modularität lautet das Stichwort und deshalb gibt es nicht nur den Golf, sondern viele andere Autos heute wahlweise als:

  • Dreitürige Limousine
  • Fünftürige Limousine
  • (Coupe)
  • Kombi
  • Cabrio

Nicht jeden Wagen gibt es in allen Varianten, aber zumindest vielen davon. Und obwohl die Fahrzeuge ungeachtet der Karosserieform unterm Blechkleid ziemlich gleich sind, sind sie das in der Preisliste keineswegs. Einerseits liegt das an der Technik. Klar, bei einem Fünftürer müssen zwei weitere Türen, Schlösser, Fensterheber usw. verbaut werden und beim Cabrio kommen auch noch komplizierte Verstärkungen dazu, weil heutige Autos eine selbsttragende Karosserie haben, bei der das Dach ein wichtiger Baustein ist – würde man es einfach weglassen, ohne weitere Verstärkungen, wäre das Auto so „steif“ wie eine durchgekochte Nudel. Wichtiger für die Preispolitik ist jedoch, was der Hersteller als Nutz- und Lifestylewert beimisst. Deshalb sind Kombis und Cabrios prinzipiell die teuersten Karosserievarianten. Und: Gerade bei Cabrios und Coupes schlagen auch die Versicherer ein schönes Sümmchen drauf.

2. Die Leistung

Autos mögen sich in den vergangenen hundert Jahren massiv verändert haben. Aber eines bleibt immer gleich Mehr Leistung kostet immer mehr Geld. Und das vollkommen unabhängig von der restlichen Ausstattung. Bei den meisten Fahrzeugen würdest du, wenn du die niedrigste Ausstattung aber den stärksten Motor bestellst, immer mehr bezahlen, als wenn du eine tolle Ausstattung, aber einen am unteren Ende der Leistungsskala angesiedelten Motor bestellst. Teurer wird die Sache noch deshalb, weil sehr viele Hersteller die höchsten Leistungsstufen gar nicht mit der Mindestausstattung anbieten.

Und nicht nur das, auch hier kommt wieder die Versicherung hinzu. Klare Sache, wo mehr Power unter der Haube schlummert, könnte man eher dazu verleitet werden, Gas zu geben (selbst wenn du persönlich keinen Bleifuß besitzt) und somit Unfälle zu bauen.

3. Der Kraftstoff

Auch wenn Elektroautos und Gasfahrzeuge heute mit Nachdruck auf den Markt drängen, sieht es doch (noch) so aus, dass die Majorität aller in Deutschland angemeldeten Fahrzeuge entweder mit Benzin oder Diesel angetrieben werden.

Und obwohl in jüngster Zeit manche Hersteller einige Modelle in der Basisausstattung als Diesel anbieten, wirst du doch in der Summe schnell feststellen, dass der Diesel in der Anschaffung einen dicken Batzen mehr kostet. Und warum? Ganz einfach: der Dieselmotor muss höhere Drücke aushalten, deshalb muss er stabiler gebaut werden. Zudem kommen diese Motoren tendenziell auf höhere Laufleistungen; der Hersteller weiß, dass du als Diesel-Käufer nicht so schnell in den Showroom zurückkehren wirst, als hättest du einen Benziner erworben. Das kompensiert er durch Aufschläge von teils mehreren tausend Euro.

Auch Vater Staat mischt kräftig mit. Beim Diesel zahlst du zwar weniger für den Kraftstoff, das holt sich die Bundesrepublik aber über die Steuer zurück. Sie ist ein ziemlich komplexes Themengebiet , für dich zählt dabei vor allem, dass Kraftstoffart, Hubraum und Schadstoffklasse deine Steuersumme ergeben. Und da kostet dich der neue Diesel pro 100cm³ Hubraum 9,50 Euro (plus zwei Euro pro gCO2/km), wo es beim Benziner nur zwei Euro (plus zwei Euro je gCO2/km) sind. Ganz schöner Unterschied, nicht wahr? Vor allem, weil es seit 2011 auch nicht mehr die mehrjährige Steuerbefreiung für Neuwagen gibt.

4. Die Marke

Du kennst es aus dem Supermarkt: Die Schokolade, auf deren Verpackung die lila Kuh prangt, kostet dich mehr als No-Name-Schoki – obwohl beide vielleicht gleich schmecken. Warum sollte es beim Auto also anders sein? Auch da kannst du für ein Fahrzeug bei ansonsten absolut gleicher Ausstattung auch deshalb einen ziemlich hohen Aufpreis zahlen, nur wegen des Herstellernamens.

Diese Unterteilung beginnt bei der Unterscheidung zwischen Premiumherstellern und Volumenherstellern. BMW, Mercedes, Audi, das sind so typische Premiumhersteller. Allerdings: Bei den Volumenmarken gibt es die stärkeren Unterschiede. Bestes Beispiel, VW. Eigentlich kein Premiumhersteller, aber weil zu Volkswagen auch Skoda gehört, also zwei Volumenmarken unter einem Dach, wirst du für einen VW immer mehr zahlen als für einen Skoda. Ähnlich bei Renault. Auch deren Autos sind teurer, weil zur Marke auch Dacia gehört.

5. Ungewöhnliche Reifen

Wenn der TÜV-Prüfer mitspielt, kannst du an dein Auto unzählige Reifen-Abmessungen zwischen schmalen, hohen „Asphalttrennscheiben“ und flachen, breiten „Sportsocken“ montieren. Dabei gilt zunächst schon mal generell, Je breiter und flacher desto teurer. Doch ein zweiter, häufig vergessener Faktor, sind die Abmessungen der Pneus . Ob nun schmal oder breit, überall gibt es gängige Größen. Etwa 175/65 R15 oder 225/50 R17. Diese sind vergleichsweise günstig. Umgekehrt gibt es auch Formate, die weitaus seltener verbaut werden, etwa 185/80 R14. Da zahlst du nur deshalb wesentlich mehr, weil die so selten sind – und hast wahrscheinlich auch noch eine viel geringere Auswahl.

6. Der Premiumsprit

Dass du über die Wahl der richtigen (oder falschen) Tankstellenmarke schon gehörig an der Preisschraube drehen kannst, dürfte bekannt sein. Was jedoch wirklich das Konto leerräumt, sind Premiumkraftstoffe: Super-Plus, V-Power, Ultimate. Sowohl bei Benzin wie Diesel kannst du durch die Wahl dieser Luxus-Stöffchen leicht 20 Cent pro Liter mehr ausgeben. Brauchst du das? Nein, denn wirklich messbare Effekte in Sachen Leistungssteigerung und Verbrauchsreduzierung wurden bisher nicht festgestellt – und im Gegenzug müssen in Deutschland verkaufte Autos sowieso mit Norm-Sprit fahren können. Nur ganz wenige Benziner benötigen von Haus aus Super-Plus – und bei den Dieseln müssen selbst bärenstarke PS-Wunder mit normalem Kraftstoff auskommen.

7. Das Wunschkennzeichen

Hey, du bist hier beim Kennzeichen King. Also muss das Kennzeichen natürlich eine Rolle spielen. Und da gilt, alles, was du gerne personalisieren willst, lässt dich deine Zulassungsbehörde extra bezahlen. Das geht schon mit der beliebtesten Kennzeichenvariante los, der persönlichen. Du möchtest als Max Mustermann aus Köln nicht das x-beliebige K:XB 375, sondern K:MM 1984? Dann kannst du an der Kasse der Zulassung bundeseinheitlich 10,20 Euro mehr lockermachen.

8. Die Werkstatt

Einmal im Jahr sollte dein Auto sich dem prüfenden Blick eines Kutschenmechanikers stellen, sollte einen Ölwechsel bekommen, ggf. auch weitere Verschleißteile ersetzt bekommen, damit es lange fährt und der TÜV nicht unvorhergesehen die erfolgreiche Beziehung Auto-Fahrer beendet. Doch Inspektionen wie außerplanmäßige Reparaturen sind ein gewaltiger Kostenfaktor, für den du dich an einer Grundregel orientieren kannst: Beim Markenhersteller zahlst du immer am meisten. Bringst du deinen Ford in eine Ford-Werkstatt, kostet dich das immer mehr als bei einer freien Werkstatt.

Und was ist mit der Garantie? Ganz einfach: Solange die freie Werkstatt nach den grundsätzlichen Vorgaben des Herstellers arbeitet (lass dir das schriftlich bestätigen) und keine Billigteile verbaut, behältst du sie – das war bis vor einigen Jahren noch anders, findet aber heute seine Grenzen in freiwilligen Zusatzgarantien der Hersteller. Die können trotzdem noch an den Markenwerkstattbesuch gekoppelt sein. Der einzige wirkliche Pflichttermin, für den du die Markenwerkstatt aufsuchen musst, sind etwaige Rückrufaktionen – und die dürfen dich sowieso per Gesetz keinen Cent kosten, weil ja der Hersteller den Schaden verursacht hat.

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Bild 1: Fotolia.com © sasun Bughdaryan

Bild 2: Fotolia.com © Patrick Daxenbichler

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